Das Volk der Tuwa lebt im Nordwesten der Mongolei im Hohen Altai.
Galsan Tschinag bezeichnet sein Volk als „Insel der Menschheit der vergangenen Jahrtausende“, dessen Kultur erhalten werden muss.
Die tuwinischen Menschen, deren Glaube tief verwurzelt in ihrer Naturreligion liegt, sind es gewohnt, im Einklang mit der Natur zu leben. Doch die natürliche Balance zwischen Mensch, Tier und Natur droht zu zerbrechen. Traditionelles Nomadenleben und rationale Neuzeit stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Klimatische Veränderungen verstärken dieses Wanken zwischen Tradition und Moderne: Gletscher schrumpfen, Niederschläge lassen deutlich nach, der Grundwasserspiegel sinkt, Steinwüsten wachsen und verkleinern den Lebensraum der Nomaden.
Die Folgen für Mensch, Tier und Natur sind bedrohlich geworden: ein wesentlicher Teil der Seen, Flüsse, Bäche und Quellen ist gänzlich ver-schwunden. Bestanden vor 30 Jahren noch gut 12% des Landes von insgesamt 1,5 Mio. km2 aus Urwäldern, hat sich die bewaldete Fläche mittlerweile auf 3% verringert.