Bewaldungsprojekt
Stand: 2019 – 902.000 Bäume gestiftet
Was Galsan Tschinag und seine Stiftung vorhaben
Galsan Tschinag, totgeschwiegen bis bekämpft als politisch unzuverlässig wegen seiner stets unbequemen Fragestellung, gehört und geehrt aber auf internationaler Bühne als leidenschaftlicher Wortführer der Toleranz gegenüber allem Seienden, so der Erhaltung des Nomadentums samt dessen verwurzelter Umwelt, ursprünglicher Kultur und bewährter Lebensweise, hat wieder einmal für die Regung der Gemüter gesorgt: Er will seinem Heimatland eine Million Bäume stiften. Im Folgenden erläutert er seine Ziele:
Warum will ich das tun?
Die Mongolei, eines der weitgehend im Urzustand verharrenden, größten und schönsten Territorien auf dem Erdball, ist in letzter Zeit vorwiegend durch die uneinsichtige menschliche Handlung stark bedroht: Sie ist dabei, ihre Gewässer, Wälder und Weiden zu verlieren und sich in eine Wüste zu verwandeln. Von den 5565 Flüssen und Bächen sind 700, von den 9600 Quellen sind 1500, von den 4200 Seen sind 760 und von den 374 Heilquellen sind 10 bereits gänzlich verschwunden und auch die restlichen Gewässer sind dabei, ihr einstiges Wasser zu verlieren. Haben vor dreißig Jahren noch gut 12 % des Territoriums von insgesamt 1 565 000 Quadratkilometern aus Urwäldern bestanden, hat sich die bewaldete Fläche mittlerweile auf kümmerliche 5 % herabgemindert. Für die zunehmende Austrocknung des Landes ist vor allem das vor zwanzig Jahren ausgebrochene und immer noch andauernde Goldfieber schuld, für das Abnehmen des Waldbestandes die vielen Brände und das unkontrollierte Abholzen. Beides zusammen bewirkt, dass das extreme kontinentale Klima der Berg- und Wüstensteppe immer trockener ausfällt, in dessen Folge die ohnehin spärlichen Niederschläge sich weiter verringern, die Dürre in immer dichteren Phasen eintritt und die Verwüstung mit einer nie gekannten Schnelligkeit vordringt. Angesichts dieser hereinbrechenden Katastrophe muss ich es wagen, mit konkreter Tat dagegen zu handeln.
Wie will ich das bewerkstelligen?
Ich will es zunächst im kleinen familiären Umfeld und Freundeskreis und mit den vorhandenen bescheidenen Mitteln der Galsan Tschinag Stiftung starten, darauf aber die eigenen Aktivitäten unaufhörlich fortsetzen, Wellenkreisen gleich, von der nicht nur die patriotisch gesinnten Mitbürger im eigenen Land, so auch alle mitfühlenden, global denkenden und handelnden Bewohner des Planeten erfasst werden könnten und müssten.
Wann und wo soll damit begonnen werden?
Ab Mitte April 2009 an drei, vier Stellen in der Mittelmongolei, in und um die Hauptstadt Ulaanbaatar herum, und an zwei, drei Stellen im Hohen Altai in der Westmongolei. Die diesjährige Aktion hat den Charakter eines Experiments und einer Erkundung. Daher die verschiedenen Stellen, die voneinander bis zu 2000 km auseinanderliegen. Im April/Mai werden 2000-3000 von mongolischen Baumschulen gekaufte Stecklinge, Setzlinge und Jungbäume im
Alter von 2 bis 5 Jahren gesetzt und umgepflanzt. Im Oktober/November wird sich die Arbeit im Grunde noch einmal wiederholen, nun unter anderen klimatischen Bedingungen. Wie viele Bäume es genau sein werden, wird von den Ergebnissen der ersten Phase der Aktion abhängen.
Falls die Ergebnisse der Arbeit vom ersten Jahr befriedigend ausfallen, wird die Anzahl der auszusetzenden Jungbäume schon im nächsten Sommer rapide gesteigert – wohl auf 10 000 – 20 000.
Stand Frühjahr 2012: 236.000 Bäume gespendet
Welche Baumarten?
Wir pflanzen vor allem Lärchen, Kiefern, Tannen, Pappeln, Flussweiden, Ulmen, Ahorn, Akazien, Sanddorn-, Johannesbeer- und einige andere Zier- und Schutzsträucher. Schaffung von Mischwäldern ist unser Aufforstungsziel.
Über welche Arbeitskräfte und Mittel verfügen wir?
Wir haben seit 2009 angefangen, uns das Wissen über die Pflanzenwelt durch Lesen, Beobachten und Befragen vieler Fachleute und Naturfreunde mit langjähriger Erfahrung, selber beizubringen. Und wir haben den bekannten mongolischen Forstprofessor Bazarsad
als offiziellen Berater gewonnen. Es kamen dazu weitere Förster aus Deutschland als Berater wie Herr Manfred Vesper und einige freiwillige Helfer, denen wir unseren Dank aussprechen wollen. Die Galsan Tschinag Stiftung, zuständig bislang für humanitäre Unterstützung sozial Schwachgestellter wie Kranke, Alte, Alleinstehende und Kinder, sowie Jugendliche bei ihrer Ausbildung, ist die Hauptträgerin der finanziellen Belastungen bei dem Bewaldungsprojekt.
Wir werden weiter von dem „Förderverein Mongolei“ e.V in Nürtingen /Deutschland und von dem Verein „Open Hearts for Mongolia“ in Luzern/Schweiz unterstützt und wir bedanken uns besonders bei Wilma Brüggemann und bei Barbara Simeon sowie bei den Mitgliedern der Vereine ganz herzlichst.
Dazu kommen persönliche Spenden von lieben Menschen aus dem In- und Ausland, deren große Wichtigkeit sich selbst mit schönsten Worten kaum genug würdigen lässt. Dankbar wie wir für jede bisher eingelaufene Spende sind, sehen wir uns auf weitere Unterstützung von Seiten der Weltöffentlichkeit angewiesen, da die Mittel der Galsan Tschinag Stiftung allein nicht ausreichen, unser ganzes Vorhaben zu finanzieren.